Die Geschichte der

in Banteln


 
 
 
 


 

Es begann mit diesem kleinen Pierrot aus Paris, der als
Schaufensterdekoration eines Schmuckgeschäftes
in Hannover zu sehen war.
Nachdem ich, wegen des Preises, einige Wochen daran
vorbeigelaufen war, kaufte ich ihn im Frühjahr 1977.
Und somit begann eine große Sammelleidenschaft, von
der nicht nur ich, sondern auch meine Familie, Freunde,
Bekannte und Arbeitskollegen angesteckt wurden.
Fuhr man in eine andere Stadt oder im Urlaub in ein anderes
Land, so wurde automatisch nach einem landestypischen Clown
gesucht, der als Andenken zur Sammlung kam.

Im Laufe der Jahre reichten die Regale nicht mehr aus,
und nachdem das ehemalige Kühlhaus seinen Betrieb einstellte,
wurden diese Räume, mit insgesamt 50qm Fläche, umgebaut
und mit 28 Glasvitrinen eingerichtet, in denen zur Zeit
circa 1800 Clowns in allen Größen,
Materialien und Variationen ihr Zuhause
gefunden haben.

In der Clown-Galerie finden Sie zum Beispiel
Clownmusikanten, Spardosen, Büromaterial und Spielzeug,
Partybedarf und Lebensmittelverpackungen, Bonbonieren,
Weißclowns und Badezimmerutensilien,
Clowns von Gilde, Steinbeck, Goebel, Formano und
Sangiuliano aus Ton, Achatit, Keramik, Glas, Porzellan,
Kunststoff, Papp- und Holzmasse, Marionetten, Fensterbilder,
Mobiles und Hampelmänner, Eierclowns, Schmuck, Uhren,
Wachsclowns und Geschenkverpackungen, Küchengeräte,
Bettwäsche, Kleidung, Poster, Bilder und Bücher.

Alles in Form eines Clowns oder mit
einem Clownmotiv versehen.

Heute wird jeder Clown einer genauen Prüfung unterzogen.
Ein interessantes Gesicht, Beweglichkeit (z.B. Spieldosen)
oder Utensilien, die der Clown bei sich hat,
geben den Ausschlag beim Kauf
in Geschäften, auf Flohmärkten oder beim Kunsthändler.

Es wurde und wird nicht nur gesammelt, auch das Interesse
an der Clownfigur hat sich gesteigert.
Der Clown vereinigt alle Tugenden des Spaßmachers von
Niveau und Geschmack in sich, die Grobheit des dummen
August und die Zartheit und Eleganz des Weiß-Clowns.
Er ist stolpernder Tolpatsch und zugleich Artist,
der die Gesetze der Schwerkraft zu überwinden scheint.
Der Clown zeigt das Kindlich-Heitere, das Lärmend-Polternde,
er hat aber auch die leisen Töne wie die lauten,
einen Hauch von Melancholie
und die ganze Palette von Angst und Trauer,
Freude und Triumph.
Seine Spielszenen zeigen die Tücke des Objektes
und des Zufalls, bauen auf Glück und Unglück,
Schmerz und Lust,
auf die Widersprüchlichkeit des Lebens.

Die berühmten Clowns der Vergangenheit,
zum Beispiel der Schweizer Grock,
der berühmteste Musikalclown aller Zeiten
(Nit Mööööööglich),
oder der spanische Artistenclown Charlie Rivel
(Akrobat Schööön)
waren nicht nur Darsteller einer zeitlosen Rolle
des Allgemeinmenschlichen und entfernten sich niemals
zu weit vom Muster jenes rücksichtslosen, instinktiven,
kindlichen Verhaltens, das die Formel des Clowns ist.
Sie hatten nur mehr Nuancen und Zwischentöne,
sie waren musikalischer oder artistischer und komischer,
hatten mehr Charakter als der Durchschnitt.

Clowns der Gegenwart sind zum Beispiel Pic und Pello.
Sie gehören eher zu den atypischen Clowns und haben
weder viel zu große Schuhe an, über die sie stolpern,
noch geben sie einander klatschende Ohrfeigen.
Pic und Pello bieten Clownerien völlig anderer,
besonderer Art und gehören gerade deshalb
zu den Stars unter den zeitgenössischen Clowns.
Man zählt sie eher zu den Komödianten, Pantomimen, Magier
oder Verzauberer, wie in Pics Seifenblasennummer.
Ihre Szenen leben mehr vom Stimmungsvollen, wie in
"Die Reise zum Regenbogen" im Zirkus Roncalli.

Sie können also viele unterschiedliche Clowns sehen
und natürlich auch etwas über sie erfahren
- bei einem Besuch in der
Clown-Galerie in Banteln.

Schauen Sie mal herein...